BEM? BEM!
23.06.2022
Betriebliches Eingliederungsmanagement (BEM) für Klein- und Mittelbetriebe
Das erklärte Ziel einer jeden fit2work-Betriebsberatung ist die Stärkung der Arbeitsfähigkeit im Betrieb, wobei das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) den Kernbereich einer jeden fit2work-Betriebsberatung ausmacht. Wir haben zu diesem spannenden Aspekt mit der fit2work Betriebsberaterin Doris Mandel Q & A erstellt. Lesen Sie mehr!
Was ist das BEM und was bringt es Betrieben?
Das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) ist eine Aufgabe des Arbeitgebers mit dem Ziel, die Arbeitsfähigkeit von gesundheitlich beeinträchtigten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern wiederherzustellen oder zu erhalten. Durch frühzeitige Interventionen sichert das BEM die Chance, den Arbeitsplatz zu erhalten und auch, das Arbeiten bis zum gesetzlichen Pensionsantrittsalter zu ermöglichen.
Was bedeutet BEM für Klein- und Mittelbetriebe?
Die Implementierung eines systematischen Betrieblichen Eingliederungsmanagements richtet sich zumeist nach der Betriebsgröße. Für Klein- und Mittelbetriebe ist die Umsetzung weniger komplex und kann daher schnell an die vorhandene Organisationsstruktur angepasst werden. Es ist zum einen ein Frühwarnsystem, um Krankenstände zu vermeiden. Oder es dient im Falle von Langzeitkrankenständen dazu, Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter nach dem Krankenstand gut in den Job zurück begleiten zu können.
Wie sieht der erste Schritt aus, wenn fit2work BEM umsetzt?
Als allerersten Schritt sind interne Ansprechpersonen für das BEM zu benennen, das heißt, den oder die fit2work-Beauftragten oder -Beauftragte. Das ist eine Ansprechperson aus der Belegschaft, die sich gezielt um die Früherkennung von Belastungen und die Begleitung bei Wiedereingliederung nach längeren Krankenständen kümmert. Diese Person wird durch fit2work entsprechend geschult und sensibilisiert.
Welche Schritte erfolgen danach?
Der oder die fit2work-Beauftragte und die -Betriebsberatung legen gemeinsam die Auslöser oder das „Frühwarnsystem“ für den Start des betriebsinternen BEM-Prozesses fest. So ein Auslöser könnte etwa sein, dass sich jemand aus der Belegschaft im Vertrauen an den oder die fit2work-Beauftragte wendet oder wenn beispielsweise eine Führungskraft merkt, dass Mitarbeitende belastet sind. Oder wenn längere Krankenstände auftreten.
Nach diesen ersten Schritten unterstützt fit2work beim Auf- oder Ausbau eines systematischen Wiedereingliederungsmanagements.
Was bedeutet „systematisches Wiedereingliederungsmanagement“?
Gemeinsam mit dem Betrieb werden die Regeln festgelegt, wie bei längeren Krankenständen vorgegangen wird. Wer im Betrieb wird bei einem Krankenstand informiert? Ab wann und wie werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Krankenstand kontaktiert? Per E-Mail? Per Telefon? Wer kontaktiert den oder die jeweilige Mitarbeiterin oder Mitarbeiter? Besteht die Möglichkeit einer Wiedereingliederungsteilzeit? Wie lautet der Kontakt zur fit2work-Personenberatung? Alle diese Fragestellungen werden betriebsintern geregelt. Natürlich muss diese Information auch der Belegschaft zugänglich gemacht werden – etwa in Form eines Rundschreibens.
Welche Methode aus der BEM-Toolbox bietet sich bei der Beratung von Klein- und Mittelbetrieben besonders an?
Das speziell von fit2work entwickelte Fehlzeitenmonitoring hilft Betrieben, die Fehlzeiten ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter systematisch zu überblicken, zu analysieren und daraus eventuell Schlüsse über „gefährdete“ Personen zu gewinnen. Hier könnte dann präventiv gehandelt werden. Weiters gibt es unterstützend unterschiedliche Gesprächsleitfäden aus der BEM-Toolbox, die für Gespräche mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern herangezogen werden können.
Welche Unterschiede gibt es bei der Umsetzung des BEM in kleinen und mittleren Betrieben im Gegensatz zu Großbetrieben?
Das Betriebliche Eingliederungsmanagement wird an das vorhandene Organisationssystem und deren Abläufe angepasst, was bei Großbetrieben naturgemäß etwas umfangreicher ist. Es braucht zumeist eine größere Steuerungsgruppe, ein größeres BEM-Team, mehrere fit2work-Beauftragte, ausführliche Prozessbeschreibungen und gegebenenfalls Betriebs- oder Dienstvereinbarungen.
Wie lautet das Fazit zum BEM?
Unabhängig von der Betriebsgröße ist der durch fit2work unterstützte Aufbau eines Betriebliches Eingliederungsmanagements im Sinne der Arbeitsfähigkeit und Gesundheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – und somit ein zentraler und wichtiger Schritt für jedes Unternehmen.
fit2work arbeitet im Bereich des ganzheitlichen Betrieblichen Gesundheitsmanagements. Durch die enge Zusammenarbeit mit der fit2work-Personenberatung, dem Arbeitnehmerschutz, der Betrieblichen Gesundheitsförderung und Angeboten der Partnerinstitutionen können Betrieben gezielt zur Verfügung gestellt werden.
Wollen Sie mehr aus der Beratungs-Praxis lesen?
Hier finden Sie einen Artikel zur Beratung des Vereins Klimabündnis Niederösterreich.